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Der Mann ohne Eigenschaften.

Moosbrugger und Eichhörnchen

"Zu dieser Zeit beschäftigte der Fall Moosbrugger die Öffentlichkeit." So führt Musil den Christus-gleichen Mörder ein – und doch lässt sich der Roman 17 Kapitel Zeit, bis er diesen offensichtlich höchst interessanten Menschen vorstellt. Als "Fall" wird der inhaftierte Prostituiertenmörder zum Objekt der Berichterstattung der im Lauf der Geschichte aus medizinisch-psychiatrischer, juristischer, politischer, theologisch-philosophischer und boulevardjournalistischer Seite gewissenhaft untersucht wird.


Moosbrugger ist verrückt, er ist teilweise krank, teilweise gesund, unzurechnungfähig und vollkommen logisch zugleich – oder aus der seiner Perspektive: er wird einfach von der Gesellschaft nicht verstanden, seine Opfer hätten ihn verfolgt, manchmal hört er Geister und meistens ist er von der Unzulänglichkeit der Sprache überfordert, verzweifelt etwa über der Frage, warum ein Eichhörnchen kein Horn hat und andernorts Eichkatze genannt wird.

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Mit Amrei Scheer

Musik: Atwan

Leitung: Dominik Frank und Valerie Kindl

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